Montag, 8. Juni 2015

Die schwarze Rose



DIE SCHWARZE ROSE

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Es gab einmal eine Frau, deren Mann war gestorben und so waren ihre drei Töchter ihr ein und alles. Doch die Töchter waren von einem tödlichen Virus befallen und mussten noch vor der Mutter sterben.
Als die eine fühlte, dass es bald mit ihr zu Ende gehen würde und auch der Arzt meinte, dass es nur noch zwei, drei Wochen bis zu ihrem Tod sein würden, schleppte sie sich zur Mutter und bat sie noch um einen letzten Wunsch: Sie wollte eine rote Rose neben ihrem Bett stehen haben.
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Also ging die Mutter ins Blumengeschäft und verlangte eine rote Rose. Doch die Verkäuferin sagte: „Wir haben nur noch schwarze Rosen.“ Da nahm die Mutter eine schwarze Rose mit. Die Tochter fragte: „Ich wollte doch eine rote Rose!“ „Die gab es leider nicht mehr.“ „Ich fühle, dass diese Rose Unglück über mich bringen wird“, meinte die Tochter. Und tatsächlich, am nächsten Tag starb sie.
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Die Mutter dachte: „Das war bestimmt nur ein Zufall, das mit der Rose.“ Aber sie vergaß nie, was ihre Tochter zu ihr gesagt hatte. Als die zweite Tochter bald sterben sollte, wünschte auch sie sich nichts sehnlicher als eine rote Rose. Doch wieder gab es im Blumenladen nur schwarze Rosen. Die Mutter stellte die schwarze Rose neben das Bett der zweiten Tochter. Doch auch diese fand diese Rose bedrohlich: „Neben dieser Rose werde ich nicht bis morgen leben.“ Doch die Mutter ließ die Rose stehen. In der Nacht starb auch das zweite Mädchen.
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Das dritte Mädchen wollte auch eine rote Rose, musste sich aber wie ihre inzwischen gestorbenen Schwestern mit einer schwarzen begnügen. Doch diesmal setzte sich die Mutter neben das Bett und hielt Wache, denn es war ihre Lieblingstochter und inzwischen ja auch die einzige. Da die anderen wahrscheinlich durch die Rose gestorben waren, achtete die Mutter jetzt vor allem auf die Rose.
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Von ferne hörte sie die Turmuhr zwölfmal schlagen: Ding – Dong – Ding – Dong – Ding – Dong – Ding – Dong – Ding – Dong – Ding - Dong. Da kamen plötzlich aus der Rose zwei Hände, man hörte ein schauriges Lachen, und die Hände legten sich um den Hals des Mädchens. „Nein!“, schrie da die Mutter und hackte mit einem vorsorglich bereitgelegtem Beil die rechte Hand ab, die linke zog sich wieder in die Rose zurück.
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Am nächsten Morgen war das Mädchen gesund und munter, und die Blume kam in den Abfalleimer, ganz tief unten. Die Mutter musste noch einmal in den Blumenladen, um einen Strauß zum Geburtstag ihrer Freundin zu besorgen und da sah sie die Verkäuferin: Mit einem dicken Verband um die rechte Hand...
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