Samstag, 28. Februar 2015

Ein guter Freund


Ein guter Freund


von RoterDrache 

Gerne erinnere ich mich zurück an die Tage als dein Kind grade zu laufen begann. Ich passte immer auf deinen Sohn auf, wenn er hinfiel, zog er sich an meinem Fell hoch und ich ertrug geduldig die Schmerzen. Ich liebte ihn, wie du ihn liebtest. Ich folgte ihm auf Schritt und Tritt und ließ ihn nie unbeaufsichtigt. Du trugst ihn auf den Arm, wie du mich als Welpen auf dem Arm getragen hattest und ich sah euch beide gerne an. Mit wachen Augen verfolgte ich dein Kind. Ich wollte ihn nie allein lassen, ich liebte ihn und ich liebte dich und ich wollte nicht, dass dir oder deinem Sohn jemand Schmerz zufügt. 
Doch als ich krank wurde konnte ich nicht auf ihn aufpassen. Du pflegtest mich und auch dein Kind kam immer wieder zu mir, streichelte mich, kuschelte mit mir und liebkoste mich. Als ich aufhörte zu fressen, hast du mich gefüttert, du dachtest ich würde sterben. Ich sah es in deinen Augen. Auch ich dachte, ich müsse sterben. 
Als du bei mir warst konntest du nicht auf deinen Sohn aufpassen, er konnte noch nicht besonders gut laufen und so stolperte er und fiel die Treppe runter. Ich hörte ihn schreien und obwohl ich kaum noch Kraft in mir hatte, sprang ich auf und lief zu der Treppe. Ich sehe euch noch vor mir, du oben an der Treppe, blass und reglos und dein Sohn unten, am Fuße der Treppe, blutüberströmt. 
Ich sah dir in die Augen und ich sah deine Angst. Schluchzend sankst du zu Boden und ich wusste, ich kann dich nicht allein lassen. 
Die Tage danach ging es langsam wieder aufwärts mit mir. Ich wurde wieder gesund, aber ich fühlte mich nicht gut. 
Ich hatte nicht auf deinen Sohn aufpassen können, wäre ich nicht krank gewesen, dann wäre das alles nicht passiert.Ich wurde nur gesund, damit du nicht alleine warst. 
Der Unfall ist jetzt ein halbes Jahr her, ich gehe auf dich zu. Du sitzt auf dem Sofa, du siehst traurig aus. 
Ich lege dir meinen Kopf auf die Beine und sehe dir in die Augen. 
Du streichelst über meinen Kopf, ein wenig wedle ich mit dem Schwanz, um dir zu zeigen, dass ich das mag. 
Du siehst mich an. Ich lass dich jetzt nicht allein. 
Ich werde dich über deinen Kummer hinweg trösten und das immer und immer wieder, so oft es sein muss. 
Du lächelst leicht. Ich lass dich nicht aus den Augen, kuschle mich an dich, mein Blick ist traurig. 
Dann flüsterst du: „Du kannst nichts dafür.“



Donnerstag, 26. Februar 2015

Hundewäldchen

Heute mal eine etwas längere Geschichte, ich finde so schön, das ich sie hier einstellen musste...




Hundewäldchen


Zusammengekauert saß der bärtige alte Mann im Nieselregen eines kalten Wintertages vor dem Tor des Tierheims, neben sich in einem kleinen Bollerwagen einen Schäferhund, der sogar aus der Nähe wie ein Bündel alter Kleider wirkte, die jemand achtlos abgelegt hatte.

Die beiden mussten schon eine ganze Weile dort warten, denn als die ersten Angestellten früh um sieben kamen, hatte der Mann Mühe, sich aus seiner Stellung zu erheben, so steif war er geworden. Der Hund versuchte erst gar nicht auf die Beine zu kommen, er blinzelte nur kurz und schloß dann wieder die Augen, ohne einen Laut von sich zu geben.

"Es ist wegen Harras," der alte Mann sprach die junge Tierpflegerin, die das breite Tor aufschloß, zögernd an, "er ist krank" .. und nach kurzem Zaudern, "sehr krank."

Er hatte seinen breitkrempigen, verwitterten Schlapphut gezogen und wartete. "Dann müssen wir ihn uns wohl ansehen," für das Mädchen schien das ganze eher ein Routinevorgang zu sein. " Kann er noch laufen, ?" "Ja schon, aber er hat Schmerzen denke ich, ich werde ihn hineintragen". "Aber nein, dafür ist das Tier doch viel zu schwer, sie sah ihn zweifelnd an und setzte hinzu, "und Sie auf keinen Fall kräftig genug." "Das täuscht, erwiderte der Alte kurz, beugte sich nieder und schob seine beiden Arme wie die stählernen Greifer eines Gabelstaplers unter das Tier, um es dann sanft emporzuheben.

"Wohin?" fragte er und sein Atem schien kaum beschleunigt. "Erst einmal ins Trockene, der Tierarzt kommt erst in einer Stunde". Das Mädchen schritt ihm schnell voraus und bog schon wenige Meter weiter in einen kleinen Nebenweg ein, an dessen Ende ein breiter Bungalow stand. "Hier werden unsere Neuankömmlinge untergebracht", sie schloß die Tür auf und der warme Dunst vieler Tierleiber schlug den Eintretenden entgegen. "Legen Sie Ihren Hund hierher, Sie können bei der Untersuchung dabeibleiben, sie wies auf eine schmale Pritsche, die vor dem Behandlungsraum stand. "Es sei denn, Sie wollen das Tier nicht mehr haben und er wird ohnehin Dauergast bei uns", sie sah ihn fragend an."

"Das ist Harras und Sie sollten solche Vermutungen erst gar nicht anstellen, er versteht Sie nämlich." Das Mädchen lächelte, "tut er das? Dann sollte ich wohl etwas vorsichtiger mit meinen Worten sein". Der Mann legte das Tier unendlich liebevoll auf die Pritsche und setzte sich daneben.

Das Mädchen ging geschäftig hin und her, ordnete Instrumente, öffnete Medizinschränke und ließ die beiden dabei nicht aus den Augen. Endlich schien sie mit ihren Vorbereitungen für den tierärztlichen Alltag fertig zu sein und wandte sich dem alten Mann und dem Hund zu. "Darf ich ihn mir mal ansehen, oder ist er kein Menschenfreund?" "Er ist mein Freund" das schien dem Alten als Empfehlung für sein Tier zu reichen. Vorsichtig kam das Mädchen heran, sprach mit sanfter, tiefer Stimme beruhigende Worte und streckte ihre offene Handfläche dem teilnahmslos daliegenden Hund behutsam entgegen.

Er reagierte nicht.

"Harras, mein Guter, sie versuchte immer noch, die Aufmerksamkeit des Hundes zu wecken, vermied es jedoch, sich ebenfalls auf die Pritsche zu setzen.

" Mein Alter, Du darfst," sagte der Mann plötzlich, "sieh doch nur, sie setzt sich nicht".

Das Mädchen lächelte, "sie mögen das alle nicht, sie fühlen sich wie in einer Falle, wenn sie von zwei Seiten eingekreist werden und dann hat man Mühe, ihr Vertrauen zu gewinnen". "Der Mann erwiderte ihr Lächeln, " mir scheint, Sie sind hier am richtigen Platz, die Tiere werden Sie mögen."

Als wolle der Hund diesen Satz bestätigen, hob er schwach den Kopf und schnupperte an der ausgestreckten Hand. Ein kaum wahrnehmbares Schwanzwedeln signalisierte, dass die kurze Prüfung befriedigend ausgefallen war.

"Äußere Verletzungen hat er keine, soweit ich sehe, aber er ist wohl schon sehr alt.?"

"Das sind wir beide und bisher waren wir trotzdem noch niemals krank", sagte der Alte und seine Worte klangen wie eine Beschwörung, dass es auch diesmal nichts schlimmes sein möge.

Das junge Mädchen füllte eine Schüssel mit Wasser und schob sie sacht in die Nähe der Hundeschnauze, doch der Hund zeigte weiterhin keine Reaktion.
"Nun, was immer es ist, ich fürchte, wir werden ihn röntgen müssen, richten Sie sich schon mal darauf ein, dass unser Doktor nur dann eine wirkliche Diagnose stellen kann."

"Wie ist er?" "Ein guter Mann, oder einer von der Metzgersorte?"

Das Mädchen überlegte kurz, als wolle es auf keinen Fall etwas falsches sagen und sah den Alten dann voll an: "Er ist eine ehrliche Haut, wenn Ihr Hund keine Chance mehr hat, wird er es Ihnen knallhart sagen, er hält nichts davon, kranke Tiere um jeden Preis am Leben zu erhalten, aber, er tut alles, um das Einschläfern zu vermeiden".

"Das ist gut", sagte der Alte und sah zum erstenmal weniger besorgt aus.

"Sie können bei der Untersuchung dabeibleiben, der Doktor findet, das beruhigt seine Patienten und er hat weniger Streß, " das Mädchen strich Harras sanft mit dem Handrücken über die Stirn und verschwand dann im Nebenraum. Kurze Zeit später tauchte sie wieder auf, in der Hand einen dampfenden Becher mit Kaffee, den sie dem Alten ohne ein Wort reichte. Der nahm das Gefäß dankbar entgegen, wandte sich aber keine Sekunde von dem Tier auf der Pritsche ab.

Er trank und summte dabei in tiefem Baß eine Melodie, die der Hund zu kennen schien, er öffnete die Augen und wedelte schwach. "Ja, mein Alter, hab keine Angst, ich bin ja da, es wird Dir niemand weh tun", er sang diese Worte fast und seine Stimme zitterte leicht.

Dann ging alles ziemlich schnell. Der Tierarzt, ein grobschlächtiger Mann um die 40, mit überraschend sanften Händen nahm sich viel Zeit für den alten Schäferhund und man sah seinem Gesicht nicht an, zu welchem Ergebnis er gekommen war. Endlich ging er in den Nebenraum, um die Röntgenaufnahme auszuwerten und kam lange Zeit nicht zurück. Als er wieder eintrat war sein Gesicht mehr als ernst.

"Wo leben Sie mit dem Hund", er sah den Alten fragend an und mit einem zweifelnden Blick auf dessen Kleidung , " ich meine, hat der Hund ausreichende Pflege?"

"Wir leben zusammen und was ich habe, hat auch Harras", der Alte schien nicht gesonnen, mehr Auskünfte zu geben.

"Es könnte sein, dass das in seinem jetzigen Zustand nicht mehr ausreichen wird, das Tier kann nicht auf der Straße leben, Sie sollten ihn hier bei uns lassen."

"Auf gar keinen Fall, der alte Mann erhob sich abrupt , " sagen Sie mir nur, was er braucht, er wird es bekommen".

Der Arzt schwieg eine Weile, seufzte tief und sagte dann rasch, " Sie sollten wissen, dass Ihr Harras keine Chance mehr hat, ich kann ihn für etwa 24 Stunden schmerzlos halten und das werde ich auch tun, aber dann müssen Sie sich entscheiden, obwohl es eine wirkliche Wahl für jemanden, der sein Tier so liebt wie sie, nicht geben wird, nicht geben sollte.

Der Alte antwortete nicht sofort, er schien wie betäubt vor Schmerz und sein Bart zitterte. "Und Sie irren sich nicht?" Seine Stimme war fast tonlos.

"Ich denke, Sie wissen die Antwort darauf selbst, dass Sie zu uns gekommen sind, zeigt mir, dass Sie zumindest geahnt haben wie krank Ihr Hund ist."
"Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie wissen, dass seine Krankheit nichts mit seinem Leben auf der Straße zu tun hat, das kann auch jedem Wohlstandshund passieren und ist dann ebenso hoffnungslos." Der Arzt versuchte nicht länger, seine Diagnose erträglich klingen zu lassen, er wandte sich schon seiner nächsten Aufgabe zu, "machen wir weiter Britta," sagte er kurz zu dem jungen Mädchen, das die ganze Unterhaltung in teilnehmendem Schweigen angehört hatte.

"Kommen Sie, ich gebe Ihnen das Schmerzmittel für Harras," sie legte ihre Hand auf den Arm des Alten und führte ihn zu einem der großen Medizinschränke.
"Sie können das Tier hier lassen, sagte sie dann und ihre Augen wirkten dunkel vor Anteilnahme, ehe er antworten konnte fuhr sie fort, "ich weiß, das kommt für Sie nicht in Frage, aber erwähnen muss ich es."
Sie reichte ihm ein kleines Fläschchen, "bitte jeweils dreimal am Tag 10 Tropfen ins Trinkwasser träufeln, oder auch öfter, wenn Sie merken, er hat Schmerzen."

Der Alte griff nach dem Fläschchen mit der trüben Flüssigkeit wie nach einem Rettungsanker, doch sie hielt es fest und sah ihn eindringlich an.
"Ich muss Sie warnen, achten Sie auf die Dosierung, es ist ein überaus starkes Betäubungsmittel, gleichermaßen gefährlich für Mensch und Tier."
"Danke," er verstaute das Fläschchen wie eine Kostbarkeit tief in der Tasche seines abgetragenen Mantels.

"Ehe er sich abwenden konnte, sagte sie, "kennen Sie die Schrebergartensiedlung am Stadtrand?"
Er schien gar nicht zuzuhören, seine Augen wirkten leer und fast blicklos. "Sie können dort mit Harras die nächsten Tage verbringen, um diese Jahreszeit ist dort niemand, sie griff in ihren blauen Kittel und reichte ihm einen großen Schlüssel. "Der ist für den Eingang zur Anlage. "Das Gartenhaus meines Großvaters finden Sie in der dritten rechten Abzweigung vom Tor aus betrachtet, Nummer 11, und der Schlüssel liegt unter dem Blumentopf am Eingang."

Jetzt endlich schien er seine Umgebung wieder wahrzunehmen, er sah sie an, als biete sie ihm nicht nur einen Platz für sich und das kranke Tier, sondern die Rettung aus tiefster Not. "Mein Gott Kind, das gibt es noch," er betrachtete das Mädchen Britta so zweifelnd, als werde das Angebot im nächsten Augenblick zurückgezogen.
"Warum tun Sie das?"

Sie zuckte die Achseln, " wahrscheinlich weil ich gerade meine Hündin Tess verloren habe und die Erinnerung noch frisch genug ist, echte Gefühle um mich herum nicht achtlos zu übersehen". "Ich arbeite hier" weil Tiere nun einmal meine Welt sind, aber glauben Sie mir, oft genug würde ich das alles gern hinschmeißen beim Anblick all der vernachlässigten und mißhandelten Kreaturen." "Kommt dann aber Jemand wie Sie und Harras, dann weiß ich wieder, es lohnt sich," sie stockte einen Moment und fügte dann hinzu; "Liebe lohnt sich."

Der alte Mann lächelte und sah für einen Moment weniger unglücklich aus. "Ich wünsche Ihnen, dass immer Jemand in ihrem Leben sein wird, der diese Ansicht mit Ihnen teilt, sagte er dann und dem Mädchen war für einen Moment so, als habe der Alte sie gesegnet.

Der alte Ölofen in der Gartenlaube gab eine köstliche Wärme ab und die Eisblumen an den kleinen Butzenscheiben schmolzen zusehends. Beide, der alte Vagabund und sein Hund waren restlos erschöpft, es war ein weiter Weg gewesen bis hier heraus und nur auf dem letzten Stück hatte ein LKW das Wägelchen und die beiden mitgenommen. Den ganzen restlichen Weg hatte der Alte das Gefährt gezogen und von mal zu mal längere Pausen einlegen müssen.
Gierig trank das Tier das leicht erwärmte Wasser in das der alte Mann nun die vorgeschriebenen Dosis der Schmerztropfen hineingegeben hatte. Schon Minuten später streckte der Schäferhund sich seufzend wie ein alter Mensch auf der breiten Liege aus, die mitten im Raum stand und der Mann deckte ihn behutsam mit einer alten Schafwolldecke zu, die er in einem der Schränke gefunden hatte.

"Es ist soweit mein Freund, nur noch kurze Zeit und wir beide werden im ewigen Sommer auf die Jagd gehen", liebevoll strich er dem Tier über den Kopf. "Aber jetzt muss ich Dich ganz kurz allein lassen, Du weißt, den letzten Gang wird ein Team wie wir beide es sind, so antreten, wie es sich für freie und stolze Geschöpfe gehört. Ich habe also noch einiges zu tun, schlafe mein Kleiner, schlafe, ich werde hier sein, wenn Du erwachst, ich werde immer hier sein, immer, immer, seine Stimme versagte und der Hund, als habe er die beschwörende Stimme absolut verstanden, stöhnte tief und schwer und schlief ein.

In der Kneipe der kleinen Siedlung, die direkt hinter den Schrebergärten lag, gings an diesem Abend hoch her. Es war Freitag und das bevorstehende Wochenende sorgte bei allen für eine Bombenstimmung.

Den alten Mann, der plötzlich in der Tür stand, bemerkten die Zecher erst, als er seine Mundharmonika ansetzte und die neuesten Hits aus den Charts zu spielen begann. Im Nu wurden Tische und Stühle beiseite geräumt und der Tanz ging los. Der Alte spielte ausgezeichnet und der Wirt sah sein Geschäft blühen.

" Spiel, spiel Alter, es soll Dein Schaden nicht sein". Und der Alte spielte als hänge sein Seelenheil davon ab. Zwei Stunden später steckte er erschöpft und taumelnd vor Müdigkeit die Mundharmonika in die Tasche, nachdem er als letztes Lied das bekannte "muß i denn zum Städtele hinaus", intoniert hatte.

Der Wirt winkte ihn an den Tresen und wollte ihm ein wirklich gut bemessenes Trinkgeld in sein Hutband stecken, aber der Alte wehrte ab.
"Das habe ich gern getan, wenn auch nicht umsonst, alles was ich von Ihnen dafür verlange, ist ein Pfund rohes gehacktes Fleisch aus Ihrer Küche, er sah den erstaunten Wirt beschwörend an, nur das, nicht mehr."

"Sollst Du haben Alter, wenngleich Du Dir für das Geld gewiß hättest Hackfleisch für eine ganze Woche kaufen können". Der alte Mann lächelte als er das Fleischpaket in Empfang nahm, denn der gutmütige Wirt hatte ihm einen gefüllten Flachmann in die Verschnürung gesteckt.
Er klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, als er ihn zur Tür begleitete und sie hinter dem Graukopf abschloß.

Das Tier hob den Kopf als der Alte die Gartenlaube betrat. "Du hast doch nicht etwa geglaubt, ich lasse Dich länger allein als ich muss?" Habe ich nicht immer gehalten, was ich Dir versprochen habe mein Junge? "Ich werds auch diesmal tun, sei sicher, wir beide gehen zusammen in das Land hinter dem Regenbogen.
Was meinst Du, sollen wir beide das so machen wie wir gelebt haben, mit einem Festakt von dieser Bühne abtreten, wie zwei alte Gaukler, die noch mal groß aufdrehen, obwohl ihr Programm langsam zu verstaubt ist, noch irgendwen von den Sitzen zu reißen?"

Der Hund hatte aufmerksam zugehört, es schien ihm etwas besser zu gehen, und als die Stimme seines Herrn verstummte, seufzte er tief und legte die Schnauze auf die Vorderpfoten "Ja, ja", der Mann packte das Fleischpaket aus, breitete das Papier sorgfältig auf dem Boden aus und wartete. Der Hund ließ ihn nicht aus den Augen, schickte sich aber nicht an, das weiche warme Lager zu verlassen.

"Ich bin ein ********************", der Alte strich dem Tier sanft mit dem Handrücken die Schnauzbarthaare zurück, " aber kreide es mir nicht an Harras, ich hab doch glatt vergessen, wieviel Du von guten Tischmanieren hältst, es wird in unseren Kreisen eben nicht vom Boden gespeist, Du hast Recht.
Also der Herr, es ist angerichtet", er hob das Papier samt Inhalt vom Boden auf und legte es dem Hund direkt vor die Schnauze.

Der Schäferhund begann zu schnuppern, zögerte und tat dann so, als fresse er ein Häppchen, in Wahrheit jedoch blieb es bei dem Versuch. Mit unendlicher Traurigkeit in der Stimme sagte der alte Mann, "bin ich zu spät Harras, war das Timing mal wieder saumäßig, wie schon so oft? Weißt Du, ich habs nicht eher geschafft Dir Dein Lieblingsmenü zu beschaffen, könntest Du nicht mal probieren, ob es sich gelohnt hat, dafür zwei Stunden die Einmannkapelle zu spielen?" Er nahm etwas von dem frischen Hackfleisch auf die Hand und hielt es dem Tier bittend hin.

Der Hund sah ihn aus trüben, unendlich ergebenen Augen an, dann nahm er zögernd ein paar Bröckchen und schluckte es ohne zu kauen hinunter.

"Na was hältst Du davon?"

Der Hund stieß einen kurzen winselnden Laut aus und, als wolle er die Bemühungen seines menschlichen Freundes belohnen, leckte er mit der Zunge einige Fleischkrümel aus der Hand des Alten. Doch damit schien seine Energie erschöpft und er schloß erneut die Augen.

Seufzend stand der Alte auf und traf seine Vorbereitungen. Er fand im Geräteschuppen alles was er brauchte und schritt schon wenige Minuten später mit Schaufel und Hacke bewaffnet die wenigen Meter zu einem an die Schrebergärten angrenzenden Wäldchen. Er drang tief bis ins Unterholz vor und begann zu graben.

Im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze fand man die beiden. Mann und Hund einander zugewandt, eine Hundepfote in der Hand des Mannes, eine Geste unendlicher Liebe.

Die Schrebergärtner nannten das Gehölz seitdem das Hundewäldchen und schworen darauf, dass von dort in kalten Nächten die leisen Töne einer Mundharmonika und fröhliches Hundegebell zu hören seien.

Autor: © Lieselore Warmeling

Dienstag, 24. Februar 2015

Verlassen




Verlassen

(Eine Tiergeschichte von Manuela Jäkel)


Wohin gehe ich jetzt? Immer weiter, voran voran! Ich muss ihn doch wiederfinden, meinen Herrn, den Anführer unseres Zweierrudels!
Immer weiter, aber es gibt einfach keine Spur, verflixt noch mal!
Neben mir das gleichmäßige Brummen der Automotoren, so viele sind es, doch nie ist das richtige Geräusch dabei. Da vielleicht? Ja, ja das klingt wie unsere "alte Mühle"! So hat Herrchen sie immer genannt. Vorbeigerast! Nicht so schnell Mensch, ich kann doch nicht so... "Wuff, wuff, wuff!" Aus! Wieder nichts.
Immer weiter... Die Pfoten tun weh auf dem Pflaster. Ach egal! Herrchen sucht doch auch verzweifelt, ganz sicher! Wir haben ja nur Stöckchen gespielt, auf dem Parkplatz. Ganz weit hat er geworfen, mein Herrchen hat was drauf, echt super ist der! Ich bin gerast, dass meine Schlappohren nur so flogen! Hab's natürlich gefunden, wie immer! Mit stolzgeschwellter Brust komm' ich zurück... und da ist das Auto weg! Versteh' ich nicht, kann doch gar nicht sein! Ich muss irgend etwas falsch gemacht haben, aber was?
Immer weiter..., was steht denn da vorne? Ohren hochgestellt und nichts wie hin!
Komisch, sieht genau so aus wie unsere "alte Mühle", riecht aber ganz anders.
"Na, Kleener, komm' doch ma' her!"
Hinter dem Auto, auf einem Stein, sitzt einer, nicht meiner natürlich, aber immerhin einer, und kaut Brot. Erst mal wittern..., riecht gut, die Stimme klingt auch freundlich: "Siehst ja aus wie mein alter Harras, du, das gibt's doch gar nicht!" Dann gibt er mir was ab, dafür darf er auch mal streicheln. Das tut gut. Mensch, bin ich kaputt!.
"Ham dich ausgesetzt, was? Dabei biste so'n Feiner, 'n ganz Feiner, dat kannze mir glooben, ick kenn' mer da aus!"
Der streichelt immer weiter. Hat meiner schon lange nicht so ausgiebig gemacht.
"Wie mein Harras, den se mer überfahr'n ham, gar nich' weit von hier, verstehste, ist schon komisch eigentlich..."
Dann sagt er eine ganze Weile nichts mehr, aber das Streicheln hört nicht auf.
Ich denk' gerade, dass ich jetzt weiter muss, da lacht er auf einmal: "Und ick dacht', heut' is' mein Pechtach, absoluter Tiefpunkt, verstehste?" Die Stimme mag ich, da wird mir ganz wohl: "Eegentlich wollt' ich ja nie mehr ein'n ham, seit der Harras..., aber wo wir beede nu ma' übergeblieb'n sind, wie's aussieht..., also, erst ma' müssen wer natürlich die Schrottmühle hier inne Werkstatt schaffen. Aber dann..., überleg's dir!"
Mühle, hat er gesagt, tatsächlich Mühle! Juhu, jaul! Der bringt mich heim, endlich heim!


Sonntag, 22. Februar 2015

Der kleine rote Kater


Der kleine rote Kater

(Autor unbekannt)


Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen.
Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren Wasser des Teiches, sah er seine Mommy. Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte sie zu berühren, und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz nass und Mommys Bild tanzte auf den Wellen fort. “Mommy!“ rief er. “Ist etwas nicht in Ordnung?“ Der kleine rote Kater drehte sich um.
Eine Dame stand am Ufer des Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen. Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser. “Das muss ein Fehler sein“, sagte er. “Ich sollte nicht hier sein“: Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mommy spiegelte sich wieder darin. “Ich bin doch noch ein Baby. Mommy sagt, das muss ein Irtum sein. Sie sagt, ich darf gar nicht hier sein“.
Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mommys Schoß, aber es war fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dortunter dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen seinen Willen zu Schnurren an. “Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist dir bestimmt, hier zu sein, und deine Mommy weiß es tief in Ihrem Herzen“, sagte die Dame.
Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame. “Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und auch Daddy ist traurig. “Sie wussten von Anfang an, das dies geschehen würde“. “War ich denn krank?“ Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war. “Nein sie wussten nicht, das du krank warst“, sagte die freundliche Dame. “Aber dennoch wussten sie, dass sie die Tränen gewählt hatten“. “Nein, das taten sie nicht“, sagte der kleinerote Kater. “Wer würde schon Tränen wählen?“
Sanft küsste die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und geliebt, aber er war noch immer voll Sorge um seine Mommy.
“Ich will dir eine Geschichte erzählen“, sagte dieDame. Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen. Katzen – Big Boy und Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary, Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch – Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Ratten und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf.
Sie lächelte und begann:
“Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle möglichen Dinge schauen – Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr. “Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt“, sagte der Engel. “Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben“. “Oh, vielen Dank“, sagten die kleinen Engel. “Das ist gerade, was wir brauchen“. “Ihr habt das Vergnügen gewählt“, erklärte ihnen der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. “Dinge kann man schon leben“, meinten sie. “Aber sie kümmern sich nicht darum, das wir sie lieben“. Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglichen Arten wilder Tiere. “Ihr könnt diese Tiere lieben“, sagte er. “Sie werden wissen, das ihr sie liebt.“ Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel. “Ihr habt die Befriedigung gewählt“,sagte der Oberengel. Aber nach einiger Zeit kamen die Engel zurück. “Sie wissen, das wir sie lieben“, sagten sie. “Aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden“.
So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen. “Hier sind Menschen zum lieben“, erklärte er ihnen. Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen. “Ihr habt die Verantwortung gewählt“, sagte der Oberengel. Aber bald waren sie wieder zurück. “Menschen kann man schon lieben“, klagten sie “aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen“. Der große Engel schüttelte den Kopf. “Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müsst mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe“.
Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie. “Was ist mit denen?“ riefen sie. Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg. “Das sind Gefühlstrainer“, sagte er. “Würden sie wissen, dass wir sie lieben?“ fragte einer. “Ja“, erwiderte der Oberengel wiederstrebend. “Und würden sie uns wieder lieben?“ fragte ein anderer. “Ja“, erwiederte der große Engel. “Werden sie je aufhören uns zu lieben?“ riefen sie. “Nein“, gestand der große Engel. “Sie werden euch für immer lieben“. “Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen“, riefen die kleinen Engel.
Aber der Oberengel war sehr aufgeregt. “Ihr versteht nicht“, erklärte er ihnen. “Ihr müsst sie füttern. Und ihr müsst ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen“. “Das tun wir gerne“, riefen die kleinen Engel. Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere. “Sie sind nicht gut programmiert“ rief der Oberengel, “es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!“ Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen, weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so das sie fast zersprangen. “Wir haben unsere Chance!“ riefen sie.
„“Ihr versteht nicht“, versuchtees der Oberengel zum letzten Mal. “Sie sind so gemacht, dass selbst der Haltbarste von Ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden!“ Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in Ihren Armen und schluckten. Dann sagten sie tapfer: “Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben“. Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf. “Nun habt ihr die Tränen gewählt“, flüsterte er.
“Und so ist es auch immer geblieben“, meinte die freundliche Dame. “Und jede Mommy und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen, wissen sie, dass ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen müssen“. Der kleine rote Kater setzte sich auf. “Warum nehmen sie uns dann zu sich?“ fragte er erstaunt. “Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist“.
“Oh“, sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war noch immer das Bild seiner Mommy, weinend. “Wird sie jemals aufhören zu weinen?“ Sie nickte. “Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders“. Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern tropfen. “Er macht heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne enthält ein bisschen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und Streicheln und der Freude an Dir. Wenn deine Mommy weint, heilt ihr Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für ein neues Kätzchen öffnen“.
“Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen!“ Die Dame lächelte ihn an und stand auf. “Aber sie wird auch wieder jemanden lieb haben. Daran wird sie denken“. Sie nahm Big Boy und Snowball in Ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es mochte. “Sieh nur, die Schmetterlinge kommen. Sollen wir nicht spielen gehen?“
Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine Mommy noch nicht verlassen. “Werden wir jemals wieder zusammen sein?“ Die freundliche Dame nickte. “Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der Nacht. Wenn sie einschläft, wirst du ihr nahe sein und ihr werdet beide Frieden haben.
Und bald, eines Tages, wirst du ihr einen Regenbogen senden, damit sie weiß, dass du in Sicherheit bist und hier auf sie wartest“. “Das gefällt mir“, sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten langen Blick auf seine Mommy. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und wusste, das ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen wäre.
“Ich hab dich lieb Mommy“, flüsterte er. “Es ist schon okay, wenn du weinst“. Er blickte zu den anderen, die spielten und lachten mit den Schmetterlingen.
“Oh, Mommy! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich werde immer bei Dir sein, das verspreche ich“. Dann wandte er sich um und lief den anderen nach........

Freitag, 20. Februar 2015

Tipps für zukünftige Welpenbesitzer



TIPPS FÜR ZUKÜNFTIGE WELPENBESITZER:


Wie bereitet man sich auf die Ankunft eines Welpen vor?

1. Schütte kalten Apfelsaft an verschiedenen Stellen auf den Teppichboden und laufe barfuss im Dunkeln herum.

2. Trage nur noch Socken die durch den Wolf gedreht wurden.

3. Gleich nach dem Aufwachen , stell Dich in den Regen und die Dunkelheit und wiederhole : Gutes Hundi , mach Pipi , los , mach schon ...

4. Bedecke Deine besten Kleider mit Hundehaaren. Helle Kleider mit dunklen und dunkle Kleider mit hellen Haaren und streue zudem auch einige Hundehaare in Deinen Morgenkaffee.

5. Spiel " Fangen " mit einem nassen schleimigen Tennisball

6. Renn barfuss durch den Schnee um das Gartentor zu schließen.

7. Schütte einen Wäschekorb mit sauberer Wäsche um und verteile die Stücke in der ganzen Wohnung.

8. Lass Deine Unterwäsche im Wohnzimmer liegen denn dorthin bringt Dein Hund sie sowieso ( Besonders dann, wenn man Gäste hat ).

9. Spring aus Deinem Sessel, kurz bevor Deine Lieblingssendung im Fernsehen vorbei ist und renne schreiend zur Tür: Nein ! Nein ! Nein ! Mach das draußen. Versäume den Schluss deiner Sendung.

10.Schütte morgens Schokopudding auf den Teppich und warte bis nach der Arbeit um es sauber zu machen.

11. Nimm einen Schraubenzieher und drücke damit Löcher in ein Bein des Esstisches.

12. Nimm eine warme, weiche Decke aus dem Trockner und roll Dich in sie ein. Das ist das Gefühl das Du bekommst, wenn ein Welpe auf Deinem Schoss einschläft.

Dienstag, 17. Februar 2015

Tiere haben Gefühle


Tiere Haben Gefühle



Das Weibchen ist verletzt und sein Zustand verheerend.
Es wurde von einem Auto verletzt, als es im Tiefflug die Strasse queren wollte. 


Das Männchen bringt ihr Nahrung und kümmert sich liebevoll um sein Weibchen 


Er bringt ihr wieder Nahrung und ist schockiert, sie tot zu finden.
Er versucht sie zu bewegen, eine selten gesehene Bemühung. 


Im Bewusstsein, dass sein Weibchen tot ist und nie mehr zu ihm zurück kehren wird, beklagt er seinen Verlust.


Traurig steht der kleine Vogel vor ihr und es scheint, als nehme er Abschied. 


Millionen von Menschen in Amerika, Europa und sogar Asien weinten, nachdem sie diese Bilder sahen. Der Fotograf verkaufte die Aufnahmen einer großen franz.-spanischen Zeitung. Diese war am Tag ihres Erscheinens ausverkauft.

Und manche Leute denken, Tiere hätten keine Gefühle.

Montag, 16. Februar 2015

Pelorus Jack - Eine Delphin Geschichte



 Pelorus Jack - Eine Delphin Geschichte


Eine Statue für einen Delphin steht am Strand von Wellington (Neuseeland).

Errichtet wurde das ungewöhnliche Ehrenmal von Seeleuten und Passagieren, die dem Tier ihr Leben verdankten.
Die Geschichte begann im Jahr 1871: Von Boston kommend fuhr der Schoner „Brindle“ in die berüchtigte französische Passage ein, die sich vor der Küste Neuseelands von der Pelorus-Meerenge bis zur Bucht von Tasmanien erstreckt – eine bei allen Seefahrern gefürchtete Strecke voller Untiefen, gefährlichen Strömungen und tückischen Unterwasserfelsen. Die „Brindle“ hatte schlechte Sicht, es goss in Strömen und es herrschte Nebel. Obwohl der Kapitän das Schiff mit äußerster Vorsicht durch die aufgewühlten Wellen manövrierte, wusste er nicht, was in der nächsten Sekunde passieren würde. Plötzlich sah der Matrose im Ausguck einen großen blauen Delphin, der vor dem Schiff meterhoch aus den Wellen sprang. Der Kapitän folgte ihm und tatsächlich lotste das Tier den Schoner durch die gefährliche Passage bis zum offenen Meer.
Es blieb nicht bei diesem Einzelfall: Immer mehr Seeleute berichteten von dem zuverlässigen Lotsen, der offenbar vor Pelorus die Schiffe erwartete und sie sicher geleitete. Man nannte ihn deshalb „Pelorus Jack“ und wartete vertrauensvoll am Eingang der Passage, bis er die Führung übernahm.
Ein betrunkener Passagier der „Penguin“ schoss 1903 mit einer Pistole auf Jack und traf ihn, woraufhin die Mannschaft nur mühsam daran gehindert werden konnte, den ahnungslosen Dummkopf über Bord zu werfen. Zwei Wochen lang blieb der Delphin verschwunden, und man fürchtete bereits, er wäre der Schussverletzung erlegen. Als er wieder seinen Dienst aufnahm, erließ die neuseeländische Regierung eine Verordnung zum Schutz des Tieres.
Aber als die „Penguin“ das nächste Mal in die Passage einfuhr, musste sie auf die Führung durch Pelorus Jack verzichten, und sie blieb das einzige Schiff, das er nicht mehr begleitete.
Unter den abergläubischen Seeleuten sprach sich das rasch herum, so dass niemand mehr auf der „Penguin“ anheuern wollte. Eines Tages sank sie in der Passage und riss zahlreiche Menschen in den Tod.
Mehr als vierzig Jahre lang war Pelorus Jack der zuverlässigste Lotse unzähliger Schiffe; tausende Seeleute und Passagiere verdankten ihm ihr Leben, aber auch Millionenwerte an Schiffsladungen erreichten dank seiner Hilfe ungefährdet ihr Ziel.
Im April 1912 übernahm Jack sein letztes Geleit; danach wurde er nicht mehr gesehen.
Das Alter hatte ihn eingeholt.

(Rätselhafte Wirklichkeiten, München, 2002; und: Lexikon der Wunder)



Sonntag, 15. Februar 2015

Karneval






Lustiger Karneval

von Annegret Kronenberg



Ohne Maske geh' ich heut'
zum lustigen Karneval.
Bunte Kostüme und Fröhlichkeit
begegnen mir überall.


Ganz ohne Verkleidung trage ich stolz
heute mein wahres Gesicht.
Wenn ich mich zeige, wie ich bin,
erkennt man mich sicher nicht.



ext. Bildext. Bild


..mal etwas einstimmen auf die drei tollen Tage... ...Helau !!! ... Alaaf !!! ... 



K arneval, das ist die Zeit, 
A lle Narren feiern weit und breit. 
R ichtig außer Rand und Band, 
N iemand fährt dann an den Strand. 
E inmal verkleiden und sich schminken. 
V iele Kinder aus den Schulen winken. 
A ber auch die Alten 
L achen, jubeln oder trinken. 


Samstag, 14. Februar 2015

Plädoyer




Plädoyer 


Der beste Freund, den ein Mensch auf der Welt hat, kann sich eines Tages gegen ihn wenden und sein Feind werden. Sein Sohn oder seine Tochter, die er mit liebender Fürsorge aufgezogen hat, können ihn undankbar verlassen. 


Menschen, die uns am nächsten stehen, denen wir unser Glück und unseren guten Namen in die Hände legen, können zu Verrätern werden. Das Geld, das ein Mensch erworben hat, kann ihm genommen werden, wenn er es am nötigsten braucht.

Der Ruf eines Mannes kann durch eine einzige unbedachte Handlung für immer verloren sein. Die Menschen, die uns bewundernd umschwärmen, wenn wir erfolgreich sind, können die ersten sein, die Steine werfen, wenn der Schatten des Unglücks unser Leben verdunkelt.

Der einzige gänzlich selbstlose Freund den ein Mensch in dieser selbstsüchtigen Welt finden kann, der einzige, der ihn nie verlassen, der einzige der nie undankbar, nie falsch und verräterisch sein wird, ist sein Hund. 

Eines Menschen Hund bleibt bei ihm in Reichtum und Armut, in Gesundheit und Krankheit. Er schläft auf dem kalten Boden, wenn die eisigen Winterwinde blasen und den Schnee vor sich herumtreiben, wenn er nur nicht von der Seite seines Meisters weichen muß. Er küsst auch die Hand, die ihm kein Futter mehr reichen kann, er leckt die Wunden und Beulen, die eine rauhe Welt uns zugefügt hat. Er bewacht den Schlaf eines Ausgeflippten als wäre ein Prinz. 

Wenn uns auch alle unsere menschlichen Freunde verlassen, der Hund bleibt da!
Wenn unser Wohlstand zerfällt unser guter Ruf dahingeht, bleibt er unverändert in seiner Liebe wie die Sonne, die täglich neu ihren Bogen am Himmel beschreibt.
Wenn es das Unglück will, daß der Meister zum Ausgestoßenen wird, ohne Freund und ohne Heim, verlangt der treue Hund kein weiteres Vorrecht, als ihn begleiten zu dürfen, um ihn vor Gefahren zu beschützen und gegen seine Feinde zu kämpfen. 

Kommt einmal die letzte Stunde heran, wo der Tod den Meister in Gewahrsam nimmt und sein Körper in die kalte Erde vergraben wird, dann wird man den edlen Hund beim Grabhügel finden.
Auch wenn alle anderen Freunde ohne aufzumerken daran vorbeigehen, der Hund wird dort bleiben, seine Kopf zwischen die Pfoten gelegt, seine Augen traurig, doch offen in Wachsamkeit, verlässlich und treu auch im Tode. 

(Aus einem Plädoyer von US Senator George Vest vor einem Gericht in Missouri, das über den Totschlag eines Hundes zu befinden hatte)